Mit deinem letzten Atemzug by Mary Higgins Clark

Mit deinem letzten Atemzug by Mary Higgins Clark

Autor:Mary Higgins Clark
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag


34

Laurie hatte eben aufgelegt, als sie Ryan in ihrer Tür bemerkte. Sie winkte ihn herein.

»Was gibt es?«

»Ich komme gerade von PUNCH, ich habe mit Ivan geredet. Er hat es sich zu Herzen genommen und wird mit seinen Kunden nicht mehr über die Sendung sprechen, er wird mit überhaupt niemandem mehr darüber sprechen.«

»Danke. Hat er irgendwas über Pennys mysteriösen Liebhaber gewusst?«

Er schüttelte den Kopf. »Ihm ist nie was aufgefallen, weder zwischen Penny und Carter noch zwischen ihr und Peter. Er meinte mir dann noch mal klarmachen zu müssen, dass Tiffany eine Spinnerin mit einer ziemlich wilden Fantasie sei.«

»Sie ist vielleicht etwas exzentrisch«, erwiderte Laurie, »aber sie kann sich sehr dezidiert an Penny erinnern, die ihr gesagt hat, dass sie etwas mit einem aus der Familie hat. Es gibt für mich keinen Grund, warum sie lügen sollte.«

»Unbenommen. Auf meine Nachfrage hat er auch eingeräumt, dass das möglicherweise nicht auszuschließen sei. Seiner Meinung nach sei Carter aber der wahrscheinlichere der beiden, er hatte ständig Frauengeschichten am Laufen. Zudem habe er nie gehört, dass Peter Anna untreu gewesen wäre, allerdings würde es ihn auch nicht überraschen, dass Peter die Nase voll hatte, von – ich zitiere – ›Königin Anna ständig herumkommandiert‹ zu werden.«

»Mir ist noch ein anderer Gedanke gekommen, als du schon fort warst«, sagte Laurie. »Was, wenn Tiffany von Ivan gesprochen hat?«

»Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Ivan hat sie doch nur deswegen als Verdächtige gesehen, weil sie nach Virginias Tod nicht für ihn Partei ergriffen hat.«

»Vielleicht hat sie für ihn nicht Partei ergriffen, weil die Familie nicht erfahren sollte, dass sie hinter dem Rücken ihrer Arbeitgeberin etwas mit Ivan hatte.« Laurie dachte jetzt laut vor sich hin, wie sie es früher mit Alex gemacht hatte. »Oder sie hatte, nachdem die Tat geschehen war, Ivan in Verdacht und wollte sich von ihm distanzieren.«

»Warum hat Ivan dann unsere Aufmerksamkeit auf Penny gelenkt?«

Bei solchen Brainstorming-Sitzungen mit Alex hatte sich jeder auf die Beobachtungen des jeweils anderen eingelassen und sie fortgesponnen, sodass sie sich Schritt für Schritt der Wahrheit angenähert hatten. Mit Ryan kam es ihr aber so vor, als wäre jede Behauptung bloß ein Streitpunkt, fast so, als wollte er sich allen Ideen, die von ihr kamen, von vornherein verschließen.

»Er hat uns nicht auf Penny aufmerksam gemacht«, sagte Laurie. »Er hat sie nur als eine weitere potenzielle Verdächtige aufgeführt, und er hat uns nicht gesagt, wo wir sie finden können.«

»Apropos, ich habe gehört, du hast eben mit einer Penny telefoniert. Du hast sie gefunden?«

»Eigentlich hat sie mich gefunden. Sie hat den Seite-Sechs-Artikel gesehen.«

»Dann hat Ivan uns also doch geholfen.«

»Unbeabsichtigt, ja.«

»Du triffst dich mit ihr morgen um halb zwei?«

Laurie nahm sich vor, in Zukunft die Tür zu schließen, wenn sie telefonierte. »Ja, in ihrer Wohnung in Tribeca.«

»Toll. Da habe ich Zeit. Ich komme um eins vorbei und hole dich ab. Wir können meinen Wagen nehmen.«



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